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Thomas
P. Hughes: beim Interview am Freitag, den
6. April 2001 in seinem Haus in Philadelphia, PA.
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Manfred Hulverscheidt :
Was macht eine Figur wie Thomas Edison für
Sie als Historiker der Technik so interessant?
Thomas
P. Hughes: Ich bin auf Edison eingegangen,
weil er ein typischer Amerikaner ist. Er ist eine selbständige
Persönlichkeit, er wuchs auf einer Farm auf, brach das
Gymnasium ab, arbeitete als Telegraphenbote, dann als Telegraphist.
Schließlich antwortete er in den 1860ern und 70er Jahren
auf die Wünsche der Amerikaner nach materiellen Gütern.
Bedenken Sie, die Amerikaner, die damals aus Europa kamen,
waren meist ziemlich arm. Sie kamen aus einfachen Verhältnissen
und darum träumten sie nicht nur von politischer Freiheit,
sondern auch vom Besitz materieller Güter. Und Edison
antwortete auf dieses Bedürfnis mit den Dingen, die er
erfand. Er erfand Konsumtechnik, den Phonographen, elektrisches
Licht. Das machte ihn zum amerikanischen Helden. Die Beschäftigung
mit ihm war ein Versuch, den Kern des amerikanischen Charakters
verständlicher zu machen, zumindest mir selbst.
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MH: Was ist von dem Enthusiasmus dieser Zeit geblieben?
TPH:
Wir Amerikaner dachten zu Beginn des 20.
Jahrhunderts, daß solche Maschinen wie die, welche Edison
erfand, genau diese Dinge produzieren würden, die wir
so begehrten und wir haben uns nicht viel Gedanken darüber
gemacht, welch große Macht die Technologie über
uns gewinnen würde. Wir haben sie einfach als Quelle
der Dinge betrachteten, die wir wollten. Und es hat bis nach
dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg gedauert, bevor Zweifel
über unsere Fähigkeit aufkamen, die Technologie
wirklich im Griff zu haben. Die Atombombe zum Beispiel ist
Technologie. Aber sie ist ziemlich weit entfernt von einem
elektrischen Beleuchtungssystem; und mit elektrischem Licht
- also Edisons Erfindung - fühlen wir uns wohl, mit Atombomben
bestimmt nicht. Und so verpupffte allmählich dieser technologische
Enthusiasmus, der mit den unabhängigen Erfindern aus
Edisons Zeit verknüpft war, nach zwei Weltkriegen, die
uns das zerstörerische Gesicht der Technologie offenbarten.
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Nachbau von Edisons erster Erfinderwerkstatt Menlo Park,
N.J. im Henry Ford Museum, Greenfield Village, Dearborn
(Detroit)
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MH:
Sie widmen den unabhängigen Erfiindern der Edison-Periode
in Ihren Schriften und Vorträgen große Aufmerksamkeit.
Was hat diese historisch allmählich in den Hintergrund
gedrängt?
TPH:
Die unabhängigen Erfinder der Jahre
1880, 1890, 1900 waren verantwortlich für eine beachtliche
Anzahl von Systemen. Denken Sie einen Moment nach: Edison,
ein unabhängiger Erfinder, brachte uns Elektrizität,
Licht und Energiesysteme. Die Gebrüder Wright, Orville
and Wilbur, brachten uns ein funktionsfähiges Flugsystem.
Alexander Graham Bell ist für das Telefonsystem verantwortlich,
auch er ein unabhängiger Erfinder. And dann gibt es noch
die Erfinder des Radios, des Drahtlosen wie man
es damals nannte, die auch unabhängig waren wie Reginald
Fessenden, einer der führenden amerikanischen Radio-Erfinder.
Die Liste unabhängiger Erfinder, die die Systeme schufen,
mit denen wir heute leben, ist lang. Wir sind von drahtlosen
Radios und selbstverständlich vom Fernsehen umgeben,
von elektrischen Licht- und Energiesystemen, Flugsystemen.
Wir leben in einer Welt, die entscheidend strukturiert wurde
durch die Erfindungen dieser zumeist männlichen und zumeist
amerikansichen Erfinder, - mir fällt keine herausragende
Frau ein, die Ende des 19. Jahrhunderts als unabhängige
Erfinderin Erfolg gehabt hätte. Gut, sie haben damit
angefangen, aber dann, nachdem diese Systeme einmal etabliert
waren, beispielsweise ein elektrisches Licht- und Energiesystem,
begannen große Gesellschaften damit, die Komponenten
dieser Systeme herzustellen, wie General Electric, Siemens
z.B. in Deutschland, AEG in Deutschland. So waren also große
Unternehmen damit beschäftigt, die Bestandteile dieser
Systeme herzustellen, welche von unabhängigen Erfindern
wie Edison geschaffen und erneuert wurden. Und diese Großunternnehmen
haben die großangelegten Systeme nicht etwa initiiert
oder erschaffen, sie haben sie verbessert. Und zu Beginn des
20. Jahrhunderts wurden Wissenschaftler an Orten wie zum Beispiel
dem Labor von General Electric viel eher dazu konditioniert,
oder ermutigt, oder aufgefordert zu verbessern, was die unabhängigen
Erfinder in die Welt gesetzt hatten. Und Wissenschaftler beschäftigten
sich nun mit den kleinen Verbesserungen, z.B. des Glühfadens
beim elektrischen Licht. Aber Edison hatte das System erfunden.
Diese Wissenschaftler und Fachleute in den Laboratorien machten
kleine Verbesserungen und argumentierten nun, sie wären
die Agenten des technischen Fortschritts, nicht die unabhängigen
Erfinder. Aber bedenken Sie, sie machten nur schrittweise
Verbesserungen und kamen nicht etwa mit neuen Systemen heraus.
Und das lag daran, daß die Firmen, bei denen sie beschäftigt
waren, das hatten, was wir heute eine Produktlinie nennen:
Elektrisches Licht und Energie. So betrat mit den großen
Firmen, die nur mit schrittweisen Verbesserungen beschäftigt
waren, eine neue Art von Person die Bühne: der industrielle
Forscher. Durch diesen Typ wurden die unabhängigen Erfinder
in den Hintergrund gedrängt.
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MH:
Große Erfinderpersönlichkeiten hat es doch auch
in der Renaissance-Zeit gegeben. Könnten Sie uns den Hauptunterschied
zwischen solchen Genies wie Leonardo und den Erfindern der Moderne
beschreiben?
TPH:
Die unabhängigen Erfinder des späten
19. Jahrhunderts waren genauso innovativ, phantasiebegabt
und schöpferisch wie die großen Erfinder der Renaissance,
wie Leonardo da Vinci, um nur ein herausragendes Beispiel
zu nennen. Ich denke, der Hauptunterschied zwischen den Erfindern
des Edison-Zeitalters und denen der Renaissance, - aber bedenken
Sie immer: beide Gruppen waren überaus schöpferisch
und erfinderisch, - also der Hauptunterschied im Jahre 1900
war der, daß wir aufgrund des technischen Fortschritts
fähig waren, die Welt als eine Welt nachzuerschaffen,
die dem entsprach, was wir für eine wünschens- und
lebenswerte Umwelt hielten. Wir hatten um 1900 eine solche
Macht über die Natur erlangt, daß wir die natürliche
Welt in eine vom Menschen geschaffene Welt umformen konnten.
Und darum waren die unabhängigen Erfinder für die
Schaffung eine Welt verantwortlich, in welcher Menschen sich
wohlfühlen würden, - ich meine hier den Edison-Erfindertyp.
Doch die Renaissance Erfinder besaßen nicht soviel Macht
über die Natur. Zu ihrer Zeit blieb die Natur weitgehend
die Umwelt, in welcher die meisten Menschen lebten. Aber die
Umwelt, in welcher zumindest in den industrialisierten Ländern
der westlichen Welt 1900 die Leute lebten, war eine vom Menschen
geschaffene Welt. Und wir, d.h. wir Menschen, waren im Guten
wie im Schlechten die Schöpfer dieser Welt; und wir konnten
nicht länger Gott oder die Natur für die Unzulänglichkeiten
dieser Welt verantwortlich machen. Weil wir sie schufen, wir
ihr das Gesicht gaben und wir entschieden, woraus sie bestehen
sollte. Im Fall Edisons war das elektrischer Strom, im Falle
Bells das Telefon und im Falle der militärischen Erfinder
waren es U-Boote und Maschinengewehre. Ich glaube nicht, daß
wir bzw. unsere Urgroßeletern, die um 1900 gelebt haben,
sich klar waren über die Verantwortung für die Welt,
die sie schufen.
|

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MH:
Welche Rolle spielte das Militär in diesem Zusammenhang?
TPH:
Edison war auf dem Gebiet der elektrischen
Licht- und Energiesysteme nicht von militärischen Zuwendungen
abhängig. Elektrisches Licht und Energie wurden nicht
durch das Militär finanziert, (aber) die drahtlose Telegraphie
und das Radio wurden überwiegend vom Militär finanziert.
Ich spreche von der Periode von 1900 bis 1910, als Marconi,
Fessenden und De Forest das Radio gebrauchsfähig machten.
Viel Unterstützung kam vom Militär, nicht nur in
den Vereinigten Staaten, auch in England und in Deutschland.
Warum? Zum einen hatte die Marine ein extreme hohes Interesse,
weil Schiffe auf hoher See nur über den Äther kommunizieren
konnten, wie man das damals nannte. Und so war die Marine
ziemlich aktiv dabei, drahtlose Telegraphie zu unterstützen.
Einige der Marine-Kapitäne mochten das nicht, die Kapitäne
der Schiffe, weil: war ein Schiff einmal auf hoher See, stand
der Kapitän zwar formell unter höherer Befehlsgewalt.
Er war (nur) der Kapitän des Schiffs, draußen auf
See war er der Herr über alle, die er beaufsichtigte.
Aber kaum gab es die drahtlose Kommunikation, konnten die
Kommandozentren an Land mit dem Kapitän kommunizieren
und ihm sagen, was er tun sollte. So waren einige Kapitäne
natürlich nicht so glücklich über die Einführung
der drahtlosen Telegraphie. Aber diese erlaubte eine effizientere
Koordination und Kontrolle der Schiffe.
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Telefunkenstation
auf einem amerikanischen Doppeldecker
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MH: So wurde also das
Feedback, die automatische Rückkopplung, immer wichtiger
für Herrschaft und Kommando
TPH:
Absolut, und auch das Britische Weltreich
erfand und entwickelte einiges auf diesem Gebiet, um seine
weit entlegenen Kolonien zu beherrschen und aufeinander abzustimmen.
So wurde drahtlose Telegrafie für den Zusammenhalt der
verschiedenen Kolonien wichtig, die das Britische Weltreich
ebenso wie übrigens die deutschen Kolonien mit ihrem
Heimatland verbanden. So wurde drahtlose Telegraphie durch
Regierungen und Militär in viel größerem Maße
unterstützt als Elektrizität, die ein Konsumgut
war. So
wurde also das Feedback, die automatische Rückkopplung,
immer wichtiger für Herrschaft und Kommando.
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MH:
Was
geschah nun im Hinblick auf die Elektriziätt in den Nachkriegsjahren
des 20. Jahrhunderts?
TPH:
Nach dem Krieg standen die großen
Entwicklungen in Verbindung mit dem Stromnetz, das heißt
die Errichtung von landesweiten elektrischen Energiesystemen,
die sich in den Vereinigten Staaten zumindest über große
Teile des Landes erstreckten. Das galt genauso für Deutschland.
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Sehr wichtig für diese Periode zwischen den beiden Weltkriegen
wurde die Elektrifizierung des flachen Landes, weil Elektrizität
als Beleuchtung sich anfangs vor allen in den Städten
konzentrierte. Aber nach dem Ersten Weltkrieg verbreitete
es sich über das Land aufgrund der Techniken, die entwickelt
wurden, um große Energie-Netzwerke zu schaffen, die
wir heute Verbundsnetze nennen, - ja und dann gab es in den
Vereinigten Staaten zwischen den beiden Kriegen den Entwicklungsplan
für das Tal des Tennessee Rivers. Die Entwicklung der
Tennessee Valley Authority war ein Versuch, das ökonomische
Wachstum einer durch Armut gekennzeichneten Region mithilfe
der Elektrizität und mithilfe schiffbarer Flußbecken
zu stimulieren, was begleitet wurde von Urbachmachung und
Wiederaufforstung. Die Tennesse Valley Behörde war ein
großes Projekt, das während der Depression in den
Vereinigten Staaten initiiert wurde, um einer der ärmsten
Gegenden des Landes zu Prosperität zu verhelfen. Elektrizität
spielte bei diesem Plan eine Hauptrolle. Das ging bis in die
30er Jahre hinein. Und ironischerweise waren es diese großen
Dämme, die gebaut wurden, um das Tal mit Wasserkraft
zu elektrifizieren, die es möglich machten, das Uran
aufzubereiten, das für zerstörerische Zwecke benutzt
wurde.
|
MH:
Elektrifizierung, Systembau, - ist das nicht eine Art zweischneidiges
Schwert?
TPH:
Nunja Systembauer streben nach Beherrschung,
vor allem die großen Systembauer. Walther Rathenau in
Deutschland war ein großer Systembauer, in den Vereinigten
Staaten war Samuel Insull ein großer Systembauer und
Henry Ford, der Automobilbauer, war einer. Ein hervorstechendes
Merkmal ist, daß sie alles beherrschen wollen, was ihre
Handlungsfreiheit einschränken könnte. Nehmen wir
Henry Ford: er will Autos bauen, und um Autos zu bauen möchte
er die Rohstoffquellen kontrollieren, die Energie, die Arbeiter,
also alles kontrollieren, was in irgendeiner Weise seine Produktionsmöglichkeiten
von Autos beschränken könnte. Systembauer sind also
in dem einen Sinne sehr positiv, daß sie eine Menge
Produktionsmittel zusammenbringen wie Autofabriken und so
weiter, aber zugleich gibt es eine negative Seite der Systembauer,
nämlich ihr Ehrgeiz, alles zu kontrollieren, was sie
anordnen und was sie schaffen.
|
MH:
... und damit entziehen sie allem Experimentellen
den Boden, was ja ein merkwürdiger Widerspruch zur Ausgangsposition
der unabhängigen Erfinder ist ...
TPH:
Jemand kontrolliert und falls jemand wirklich
kontrolliert, so schließt er höchstwahrscheinlich
das Unerwartete aus, das, was nicht vorhergesagt werden kann.
Systembauer besitzen eine gewisse psychologische Unsicherheit,
die diesen Wunsch und diesen Ehrgeiz zu kontrollieren, nährt.
So gibt es positive und negative Eigenschaften des Systembauers.
Napoleon war sicherlich Systembauer in einem Reich, das noch
nicht von der Technologie dominiert wurde.
|
MH:
aber wie verhält sich das zur Elektrizität?
TPH:
Im Fall der Elektrizität besteht eine
der stimulierendsten Herausforderungen für den Regelungs-Techniker
(control engineer) darin, diese unsichtbare Kraft zu meistern;
die Elektrizität ist nicht nur eine Herausforderung an
diejenigen, die diese (elektrische) Technik beherrschen wollen,
Elektrizität selbst ist eine der wirkungsvollsten Methoden
zur Kontrolle von Maschinen. Die meisten Kontrollinstrumente
sind elektrisch. Während also Elektrizität einmal
eine Herausforderung für diejenigen ist, die sie beherrschen
wollen, ist sie andererseits selbst ein Mittel zur Kontrolle.
Zum Beispiel wurde auf den großen Schlachtschiffen des
Ersten Weltkriegs Elektrizität dazu benutzt, den Feind
zu lokalisieren und dann wurde es dazu benutzt, die Kanonen
zu positionieren, die auf den Feind gerichtet waren. So war
sie wesentlicher Bestandteil für das Funktionieren dieser
großen Schlachtschiffe, weil man mit ihrer Hilfe die
Feuerkraft der Kanonen einstellen konnte. Kontrolle ist somit
ein ganz zentrales Motiv der Elektrizität, auch heute
noch. Schauen Sie sich in Ihrer Wohnung um. Viele Kontrollinstrumente
wie der Thermostat ihrer Heizung sind elektrische Instrumente.
Oder in ihrem Auto, auch da sind die meisten Konstrollinstrumente
elektrisch.
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MH: Lassen sich
Systembauer mit Künstlern vergleichen?
TPH:
Ich habe nicht den Eindruck, daß
Künstler so versessen auf Kontrolle sind wie die Systembauer.
Tatsächlich haben nach dem Zweiten Weltkrieg führende
Künstler wie die abstrakten Expressionisten Wert darauf
gelegt, eine Kunst zu schaffen, die keinen Herrschaftsanspruch
ausstrahlte. Zum Beispiel sind Pollocks Tropfengemälde
ein Beispiel für unkontrollierte Malerei. Das war eine
Reaktion der Künstler auf die Kontrollwut der Systembauer.
Die Künstler reagierten auf den militärisch-industriell-universitären
Komplex; und ich denke wieder in erster Linie an die Künstler
des abstrakten Expressionismus, die dachten, daß Kontrolle
das Wesen negativer Technologie ausmachte. So sollte Kunst
nicht der Kontrolle huldigen, sie sollte anti-kontrollmäßig
sein. Und John Cage, der sehr einfallsreiche amerikanische
Komponist, war berühmt für seine Kompositionen,
die auf die Kontrolle der Interpreten verzichteten. Musik
ohne Noten, auch das, um Kontrolle zu vermeiden. Nein, ich
denke ich nicht, daß Künstler Systembauer sind.
Heute ist die Beziehung von Künstlern und Erfindern wieder
enger geworden, aber nicht alle Erfinder sind Systembauer.
Einige sind wie Edison, wie Edison ein Systembauer war, aber
viele anderen Erfinder waren keine Systembauer.
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Programmsteuerung
des ersten digitalen Rechners der Welt
Konrad Zuse baute 1943 seinen Z3 ohne Unterstützung
des Militärs in der elterlichen Küche
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MH:
Sind Systembauer nicht auf ihre Weise größenwahnsinnig?
TPH:
Die Systembauer, die die Entwicklung eines
großen Projekts kontrollieren wollen, die finden schnell
heraus, daß sie ein großes Projekt nicht kontrollieren
können, ein Autobahnprojekt, Rüstungsprojekt, was
immer es sein mag. Systembauer werden realistisch, wenn sie
mit Risiken und Unsicherheiten konfrontiert werden. Die besten
von ihnen sind diejenigen, die einen Gratweg zwischen Unvorhersagbarkeit
und Kontrolle einschlagen. Weil sie wissen, daß manche
Dinge nicht kontrolliert werden können, andere jedoch
sehr wohl, und daß sie genau auswählen müssen,
was sie als kontrollierbar und was sie als unkontrollierbar
einschätzen. Ein guter Systembauer wird zum Beispiel
nicht versuchen, phantasiebegabte Menschen zu kontrollieren,
weil diese ihre Freiheit brauchen, um ihren Vorstellungen
nachzugehen. Andererseits kann man Routine-Arbeiter kontrollieren.
So werden also die besten Systembauer einen Gratweg zwischen
Vorhersagbarkeit und Risiko eingehen. Aber das Ideal wäre
natürlich vollständige Kontrolle vom Anfang bis
zum Ende eines Projekts, aber kaum ist das Projekt etwas komplizierter,
ist das nicht möglich. Nur auf Ingenieursschulen bringen
sie Studenten bei, Probleme so zu lösen, daß alles
unter Kontrolle ist, aber das funktioniert nicht in der Realität,
nicht in der Praxis. Das ist eins der Probleme der Ingenieursschulausbildung,
daß Studenten beigebracht wird, die Welt sei kontrollierbar
und wenn sie dann draußen sind, erfahren sie das Gegenteil.
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MH:
Könnten Sie die wichtigste Veränderung auf
dem Gebiet der Elektrotechnik beschreiben, die sich mit dem
oder nach dem Zweiten Weltkrieg vollzog?
TPH:
Die Deutschen hatten Anfang des 20. Jahrhunderts
eine sehr treffende und effektive Art, Elektrizität zu
beschreiben. Es gab Starkstrom, der große Spannungen
betraf und da gab es Schwachstrom. Starkstrom war Energie
und Licht. Das war Starkstrom, Schwachstrom ist Telegraphie,
Radio und die Elektrizität, welche die Rechner mit Strom
versorgt. Also die Strarkstromtechnik hatte mit dem Zweiten
Weltkrieg ihren Höhepunkt erreicht. Nach 1925 1930 gab
es auf dem Gebiet keine dramatischen Veränderungen mehr.
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Legierung
eines Halbleiters um 1955 ©SiemensForumMünchen
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Und die radikal neue Technik, sofern sie Elektrizität
betraf, entwickelte sich auf dem Gebiet schwacher Ströme,
also Radar (elektrisch), Kommunikation (elektrisch) und Rechner,
die mit elektrischer Energie arbeiten, aber in relativ schwacher
Menge. Und so entwickelte sich die Elektrizität nach
dem Zweiten Weltkrieg zu einem Mittel der Kontrolle und einem
Mittel der Kommunikation, und nicht so sehr als Energiequelle.
Sie ist Energiequelle geblieben, aber die radikal neuen Entwicklungen
fanden auf dem Gebiet der Kontroll- und Kommunikationstechnik
statt. Und das verlangt nach einer anderen Art von Ingenieur
als dem, den wir vorher hatten. Als ich die Ingenieursschule
besuchte, waren Energie und Licht unsere Hauptgebiete. Zehn
Jahre später studierten wir auf dem Gebiet der Elektrotechnik
Kommunikation und Kontrolle. Und heutzutage sind die elektrotechnischen
Abteilungen vor allem für die Entwicklung von Rechnern
verantwortlich. Es ist also immer noch Elektrizität,
aber seine Merkmale haben sich dramatisch verändert in
den letzten 50 bis 75 Jahren.
|
MH:
Kann man sagen, das Militär war verantwortlich für
den sog. "Vormarsch" der Halbleitertechnik?
TPH:
In den Vereinigten Staaten, wo der Computer auf
eindrucksvolle Weise entwickelt wurde, - ich weiß, daß
das eine große Behauptung ist - aber in den Vereinigten
Staaten wurde er auf sehr eindrucksvolle Weise benutzt, allein
wegen dem ganzen Geld, das man in die Computer gesteckt hatte.
Das Militär brachte das Geld für die Entwicklkung
der ersten großen digitalen Rechner auf. Der erste große
digitale Versuchsapparat, den sie einen Computer nannten,
wurde hier, wo ich wohne, ganz in der Nähe von Philadelphia,
entwickelt, und der erste wirklich große digitale Computer,
der an der Universität von Pennsylvania entwickelt wurde,
wurde von der Armee finanziert. Und dann nach dem Krieg hat
die amerikanische Luftwaffe einen der nächsten großen
Computer finanziert, einen Rechner, den sie Whirlwind Computer
nannten, entwickelt am MIT. Er war als Kontrollrechner konzipiert.
Computer können rechnen und wissenschaftlich analysieren,
aber sie können auch Geräte kontrollieren. Und der
Whirlwind Computer, den das MIT entwickelt hatte, war ausgelegt,
Flugzeuge zu leiten, die in den Luftraum eindringende Flugzeuge
abfangen sollten. Also amerikanische Flugzeuge zu steuern,
die auf eindringende Flieger reagieren und diese abfangen
sollten. Zu dieser Zeit dachte man an russische Flugzeuge.
So war es wieder mal Kontrolle, Kontrolle der Luftwaffe. Und
einige dieser konstruierten Flugzeuge waren automatisch, das
heißt, sie flogen ohne Piloten. Und dieser Riesenrechner
sollte die Richtung der eindringenden Flieger berechnen und
deren Geschwindigkeit und dann ausrechnen, wie die amerikanischen
Abfangjäger fliegen sollten, um die Eindringlinge zu
stoppen. Das ist eine Kontrollmaschinerie, eine elektrische
zumal.
|
|
MH:
Gibt es kein Entkommen vor dem Einfluß des Militärs?
TPH:
Das National Research Council (der Nationale Forschungsrat)
hat vor einiger Zeit ein Kommitee gebildet, das die Ursprünge
der Computerindustrie in den USA untersuchen sollte und ich
war Leiter dieses Kmomitees. Wir haben herausgefunden, daß
es die Regierung war, welche die Computerrevolution in den
Vereinigten Staaten finanziert hatte. Das Militär war
es genaugenommen, welches diese Revolution finanziert hat.
In den 50ern, 60ern bis in die 70er Jahre, als Computer rapide
entwickelt wurden und ausgiebig in Gebrauch kamen, spielten
militärische Finanzierung und die Luftwaffe eine führende
Rolle. Am Ende der 70er begannen private Firmen, die Forschung
und Entwicklung zu übernehmen, aber bis dahin war das
Militär federführend, ja das stimmt.
|
MH:
Wäre das nicht auch ohne Militärs möglich
gewesen?
TPH:
Heutzutage wird die Computerindustrie nicht vom
Militär finanziert. Nein. In den Vereinigten Staaten
werden die größten Investitionen auf medizinischem
Gebiet gemacht. Es ist nun die medizinische Forschung, die
von der Regierung gefördert wird, durch das Nationale
Gesundheits-Institut. Aber das ist nicht militärisch.
Nein, das Militär spielt nun im Jahre 2001 keine besondere
Rolle bei Forschung und Entwicklung. Das gilt für die
30 Jahre von 1945 bis 1975, wo das Militär eine Hauptrolle
bei der Computerentwicklung gespielt hat, bei der Flugüberwachung
und -Kontrolle. Da gibt es eine lange Liste von Zuwendungen.
Ob es ohne das Militär möglich gewesen wäre,
werden wir wohl nie erfahren.
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MH:
Wie könnten wir wieder eine zivile Haltung in der
Technik gewinnen, die nicht von diesem Kommandodenken des Militärs
bestimmt ist?
TPH:
Wie ich schon sagte, in den letzten 30 Jahren spielte
das Militär längst nicht mehr die unterstützende
Rolle, die es in den ersten 30 Jahren nach dem Krieg gespielt
hat. Es ist nicht mehr die Hauptfigur, die es einmal bei Forschung
und Entwicklung gewesen ist. Nun zu diesem Punkt, auf den
Charles Perrow hinweist, über das Scheitern der Systeme.
Charles Perrow ist vor allem besorgt über hierarchische
Systeme. Systeme, die wie eine Pyramide aufgebaut sind, wo
es eine herrschende Gruppe an der Spitze gibt oder in einzelnen
Fälle bloß ein Individuum, das die Spitze der Pyramide
besetzt hält. Falls also irgendetwas mit dieser Spitze
passiert, bricht das System zusammen. So gibt es eine große
Gefahr in einem System, das hierarchisch kontrolliert ist.
Das kann ein elektrisches Energiesystem, ein Telefonsystem,
ein Waffensystem sein.
Das Internet ist das genaue Gegenteil eines solchen Systems.
Es gab große Gefahrenmomente in diesen hierarchischen
Systemen, aber das Internet ist nicht hierarchisch gegliedert.
Das Internet ist ein breitgefächertes System. Die Kontrolle
des Internet geschieht an sehr vielen Knotenpunkten, wie man
sie nennt. Es gibt kein Zentrum im Internet, wo die Herrschaft
sitzt. Es gibt keinen zentralen Punkt, an dem die Fäden
zusammenlaufen. Das nennt man verteilte Kontrolle. Die Gefahr
eines Kollaps ist viel geringer.
So ist das Internet ein vielschichtig verteiltes System und
es war auch unsprünglich so konzipiert, daß es
durch einen einzigen Angriff nicht zerstört werden konnte.
Lassen Sie mich erklären, was ich mit einem einzigen
Schlag meine. Das Militär war der Taufpate des Internet
und die Luftwaffe sein ursprünglicher Geldgeber, die
Luftwaffe vertreten durch eine Agentur namens ARPA, aber das
tut hier nichts zur Sache. Aber die Luftwaffe wollte ein verteiltes
System, ein international verteiltes System, so daß
im Falle eines Luftangriffs auf die USA durch eine sowjetische
oder mehrere sowjetische Bomber diese das System nicht zerstören
konnten, ganz einfach weil es aufgefächert war. Man konnte
diesen Punkt treffen und es gab immer einen Weg um diesen
Punkt herum. So war das Internet zwar für militärische
Zwecke entwickelt und bestimmt, aber nun sind Personen, die
ein Interesse an demokratischer Kontrolle von Systemen haben,
sehr froh darüber, daß es so konzipiert wurde.
Denn es ist distributiv. Es gibt nirgendwo ein zentrales Management
des Internet. Keiner weiß, wer das Internet im Sinne
totaler Verfügungsgewalt kontrolliert. Wir sollten vielleicht
mehr solcher breitgestreuter Netzwerke haben.
|

Der
Atomreaktor auf Three Mile Island, Harrisburg, Pennsylvanien
|
MH:
Aber gibt es nicht noch ganz andere Gefahren, z.B. die
von Alter, Schlamperei, Korrosion?
TPH:
Es stimmt, wir hatten einige große Unfälle.
Der Atomunfall in Rußland war vielleicht der dramatischste.
Dann gab es die blackouts in New York, als New York City keinen
Strom mehr hatte. Und dann diese schreckliche Challanger-Katastrophe,
wo die Leute an Bord des Raumschiffs starben. So gab es Unfälle.
... Ja, Harrisburg ist ganz nah von hier und als jemand, der
in Pennsylvania lebt, kann man das kaum vergessen. Ja, es
gab System-Katastrophen. Wie Sie sagten, Systeme altern und
es gibt die verschiedensten schwachen Punkte im System.
|
MH:
Müssen wir nicht einen radikalen Ausweg aus solch katastrofenträchtigen
Systemen finden, z.B. durch Rekurs auf Lewis Mumfords "Small
is beautiful"?
TPH:
Es hat eine lange Diskussion gegeben zwischen den
Leuten, die gesagt haben: small is beautiful und denjenigen,
die die Technik zentralisieren wollen. Es handelt sich um
ein komplexes Problem und es gibt keine einfachen Antworten.
Auch ich habe geglaubt, der richtige Weg führe auf dem
Gebiet der Elektrizität zum Beispiel über kleinere
Kraftwerke. Aber größere Wirtschaften gehen mit
der Schaffung großer Systeme einher. Zumindest theoretisch
und vielleicht auch praktisch. Man kann Elektrizität
einfach billiger produzieren, wenn das System groß ist.
Dafür gibt es einige komplizierte Gründe, die Ladungskapazität
ist zum Beispiel besser bei größeren Systemen Und
je höher die Ladungskapazität, desto niedriger die
Kosten des Stroms. So gibt es ökonomische Gründe
für großangelegte Systeme.
Ein ganz wichtiger Faktor ist auch das Verhältnis von
Größe und Qualifikation. Wenn Sie eine größere
Anzahl kleiner Systeme haben, dann brauchen sie auch überall
eine größere Zahl fähiger Leute. Dasselbe
Problem mit fähigen und qualifizierten Leuten entsteht,
sobald man viele kleine Kraftwerke betreibt, da braucht man
auch entsprechend viel qualifiziertes Personal. Möglicherweise
gibt es nicht genug davon. So konnte man in der Vergangenheit,
indem man die Stromversorgung zentralisierte, auf eine Handvoll
Experten und qualifizierte Leute zurückgreifen, die von
einem zentralen Punkt aus ein sehr großes Verteilungssystem
führten. Es kam heraus, daß, wenn man eine große
Zahl kleiner Kraftwerke betreibt, die an ein sehr weit verzweigtes
Verteilernetz angeschlossen sind, diese Kraftwerke nicht besonders
gut geführt werden. Und wenn ein kleines Kraftwerk versagt,
kann es das ganze System durcheinanderbringen. Darum mögen
es Ingenieure nicht so gern, wenn das System zu breit übers
Land verstreut ist, Elektroingenieure jedenfalls bevorzugen
eine Konzentration von Expertise und Können an einem
zentralen Ort. Darum denke ich: wenn wir wirklich in die Richtung
kleinerer Stromerzeuger gehen wollen, die breit übers
Land verteilt sind, anstelle eines konzentrierten Energienetzes,
dann muß eine Menge neuer Technologie entwickelt werden,
die eine zuverlässige Kontrolle dieser elektrischen Energieproduktion
möglich macht. Das wäre nicht einfach und leicht
zu bewerkstelligen. Wenn wir darin eine Menge Geld investieren
würden, könnten wir vielleicht das Stromnetz in
kleinere Einheiten aufteilen. Das ist sicherlich möglich.
Ich denke, es wäre ziemlich teuer und würde eine
Menge Zeit kosten, aber vielleicht sollten wir das tun.
|
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MH:
Ich sehe nur wenige, die die Herausforderung annehmen, obwohl
wir möglicherweise das nächste Jahrhundert nicht überleben
werden, wenn wir so weitermachen wie bisher ...
TPH:
Ich denke, in der Geschichte ist es normalerweise
so, daß wenn Probleme ernst genug geworden sind, wenn
der Druck auf uns groß genug geworden ist, dann reagieren
wir, aber wir warten, bis der Druck sehr hoch ist und das
Problem wirklich ernst geworden ist. Aber ich glaube, wir
werden reagieren. Wir wissen, daß das Öl eines
Tages knapp werden wird, vielleicht werden wir dann unsere
Energien auf andere Energieformen verwenden. Aber sehen Sie,
da gibt es ein großes Trägheitsmoment - ich benutze
hier gern das Wort momentum -; wir haben so viel
in Öl investiert. Schauen Sie nur einmal all die Tankstellen,
die Bohrtürme, die ganzen Firmen, die in Öl machen.
Denken Sie an die enormen Vorkommen und die Zahl der Leute,
die vom Öl leben. Das können Sie nicht über
Nacht ändern, ganz einfach weil das Trägheitsmoment
zu groß ist. Nur durch ein relativ katastrofales Ereignis
oder angesichts eines katastrofalen Problems würden wir
diese Trägheit überwinden und den Gang der Dinge
ändern. Das wird vielleicht passieren. Das mag dann zu
spät sein, aber normalerweise wird der Schwung gebremst
sein.
Ich versuche, Ihnen ein gutes Beispiel zu geben. Achja, nach
dem Zweiten Weltkrieg befehligten die meisten Luftwaffengeneräle
Flugzeuge mit Piloten und widersetzten sich der Entwicklung
unbemannter Raketen. Aber dieses Trägheitsmoment, dieses
Engagement für den bemannten Flug war aus sehr komplizierten
Gründen bereits gebrochen. Sehen Sie, die Generäle,
die den Zweiten Weltkrieg überlebt hatten, waren meist
Piloten, die ihre Flieger liebten. Sie liebten es, im Cockpit
zu sitzen und sie wollten einfach diese Fernraketen ohne jeden
Piloten nicht. Trotzdem: das Momentum war gebrochen
und die Fernlenkraketen wurden entwickelt. Auch die Bewegung
in Richtung eines Automobils, das mit alternativen Brennstoffen
gefahren werden kann, geht sehr langsam voran. Aber so etwas
massives wie Detroit oder so massives wie Daimler Benz oder
VW können Sie nicht über Nacht verändern. Aber
es wird sich ändern, wenn der Druck nur groß genug
geworden ist.
|
MH:
Brauchen wir also eine neue Technik, von einer neuen Generation
unabhängiger Erfinder?
Thomas
P. Hughes: Ja, denn die großen Firmen unterstützen
die unabhängigen Erfinder nicht, weil unabhängige
Erfinder oft etwas hervorbringen, was man heutzutage disruptive
Technologie nennt. Eine Technologie des Bruchs heißt
so, weil sie den Status Quo zerstört. Zum Beispiel General
Motors, die Autos herstellen mit Verbrennungsmotoren, wollen
keinen Erfinder, der mit einer Störenfried-Technik daherkommt,
die die Hersteller von Verbrennungsmotoren in den Bankrott
treibt. Darum sind große Korporationen im allgemeinen
keine Liebhaber von unabhängigen Erfindern und radikalen
Erfindungen. Bedenken Sie, daß Edison nicht Angestellter
einer großen Gesellschaft war. Alexander Graham Bell
gehörte keiner großen Firma an, Elmer Sperry war
nicht angestellt. Aber heute bestimmen große Gesellschaften
in der Regel das weite Feld der Technik, außer vielleicht
in der Computerbranche - denken Sie an Paolo Alto, genauer
gesagt in Silicon Valley, wo über 30 Jahre lang relativ
kleine unabhängige Firmen das Sagen hatten. Da haben
Sie ein gutes Beispiel für Wechsel. Computer brachten
radikale Veränderungen. Ich weiß, es brauchte Zeit,
bis der Schreibtisch-Rechner da war oder der Lap Top, aber
historisch betrachtet lief der Wandel in Silicon Valley sehr
schnell und eindrucksvoll ab. Trotzdem: es waren wieder kleinere
Gründungen, die erfinderisch waren, nicht große
Gesellschaften, allgemein gesprochen.
Manfred
Hulverscheidt:
Ich danke für dieses Gespräch.
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