Schlaraffia
Videofilm
über Shopping-Malls und die Verarmung des
urbanen Lebens. Drehorte:
Edmonton, Alberta; New York City; Saale-Park, Günthersdorf
bei Leipzig Regie:
Manfred Hulverscheidt Kamera:
Manfred Hulverscheidt (Howard Harrington) Musik:
Rockers
Almighty Dub; Neu; Joe Meek; Bomis Prendin; Kraftwerk; Paul
McCartney; Can; Enoch Light; The Stooges Erzählung:
König Vielfraß von Wilhelm Hauff, bearb.
von HDT und Christoph Hahn Sprecher:
Manuela
Selzer und Bert Günther Schmidtke Produktionsleitung:
Richard Lehun Redaktion: Kathrin
Brinkmann Schnitt: Manfred Hulverscheidt
(Maria Zastrow) Produktion:
HDT-Video
Berlin in Zusammenarbeit mit dem ZDF/Arte1995.
Länge: 24:00.
(dt. und
engl.)
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Schlaraffia
ist eine Fahrt durch die Welt der Shopping-Malls, wie sie
sich in Günthersdorf bei Leipzig in Kleinformat und in
Edmonton, Alberta, in Großformat darbietet. Schlaraffia
ist auch ein Gang um die riesigen Parkplatzöden, die
diese Komplexe umgeben. Und Schlaraffia ist ein Spaziergang
durch Manhattan und Brooklyn N.Y., in denen der Handel noch
Teil der Stadt und ihrer Straßen ist.
Es ist die kurze und prägnante Beschreibung zweier Welten:
einer sterilen Welt arrangierter Unterhaltung zur Stimulierung
der Kauflust und einer Welt, in der die Stadt mit all ihrem
Lärm und Verkehr und Menschengedränge, ihrer Armut
und ihrem Reichtum, ihrem Auf- und Ab ins Visier genommen
wird.
Schlaraffia erzählt ganz nebenbei ein deutsches Märchen,
das Märchen vom König Vielfraß, der seine
Köche einkerkern läßt, weil sie ihm, dem verwöhnten
Schleckermaul, nicht mehr jeden Tag etwas neues bieten können.
Der Videofilm ist das Porträt einer kulturellen Situation,
wie sie sich ca. 150 Jahre nach der Eröffnung der Pariser
Passage Bon Marché überall ergeben
hat: die Stadt als Ort der Öffentlichkeit wird durch
einen privaten, nach außen gut abgeschirmten Tempel
des passiven Konsums ersetzt.
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