Tschak-Tschak
Video-Memorial für den Zeitungs-
und Fernsehverleger Axel Cäsar Springer. Produktion:
dffb 1985. Konzept
und Schnitt: Manfred Hulverscheidt.
Länge: 3:19
Die Rettung
eines ansonsten im TV-recycling gelöschten Aktualitäten-Kamerabandes
der Tagesschau erwies sich als Fundgrube.
Unter Verzicht auf jede Kommentierung des sogenannten Zeitgeschehens
habe ich versucht, die vorhandenen Geräusche des öffentlichen
Rituals zu einem in sich folgerichtigen Geschehen zusammenzustellen.
Dabei kam mir entgegen, daß zur Zeit der Montage von
Tschak-Tschak Gabor Body (†) zusammen mit Martin
Potthoff ein Seminar mit dem Titel Zeittransgraphie
veranstaltete, in dem wir versuchten, die Zeit-Rhythmus-Maschine
Video auf Disketten zu überschreiben und von dort aus
nach spielerischen Überlegungen neu zu ordnen.
Tschak-Tschak benutzt diese technischen Spielmöglichkeiten
besonders durch Ablage und Abrufung von Ton-Listen. Bei der
endgültigen Montage erkannte ich ganz bewußt das
Primat von handschriftlichen Notizen und emotionalen Linien,
denen sich die programmierten Ideen unterzuordnen hatten.
So wurden die langen musikalischen Linien durch handgesteuerten
halfspeed-backwards-Lauf des Zuspielers erzeugt
und veränderten dadurch mit einem Schlag sämtliche
Parameter der Zeittransgraphie. Ich habe oft gewünscht,
Gabors Lachen über meine Arbeit zu hören.
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